Ill: Bernhard Oberdieck
Verlag: Annette Betz
ISBN: 3-219-10644-7
Inhaltsangabe
Sarah ging in den Park. Sie setzte sich mitten in die Wiese und rief laut: “Kommt alle her, ich muß euch eine Geschichte erzählen, eine Geschichte vom Wundervogel!”
“Ach, diese mausgraue Taube mit den lahmen Flügeln”, sagte ein Junge. “Was gibt´s von dem Vogel schon zu erzählen?”
“Ihr werdet schon sehen”, sagte Sarah.
Und dann begann sie erzählen. Die Kinder wurden still und hörten zu. Sie ließen die Fahrräder liegen und die Puppen, sie kamen von der Schaukel und aus dem Sandkasten, sie ließen den Ball davonrollen und kamen aus dem Versteck im Gebüsch. Sarah erzählte und alle hörten zu.
Rezensionen
Eine Parabel über Gefangenschaft und die Entfesselung der Fantasie, die unmerklich kleine Wunder bewirkt. Eine überzeugend aufgebaute Geschichte, die Erzählelemente des Märchens miteinbezieht und die Figuren mittels bestimmter Sprachmuster typisiert. Die Bilder sind dramaturgisch gut aufgebaut und setzen die Stimmungen des Textes fort.
KKJL
Ill: Gabriele Kernke
Verlag: Annette Betz
ISBN: 3-219-10601-3
Inhaltsangabe
Wenn der kleine Benni die große Wut kriegt,
passiert etwas ganz Sonderbares: Ein Löwe taucht auf !
Den versucht Benni zu besiegen,
und dann ist auch die Wut weg.
Mit Löwenmut kämpft Benni gegen seine Löwenwut!
Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien
Federhasenpreis
Rezensionen
Immer, wenn Benni bei einem Streit unterliegt oder sich sehr ärgern muss, taucht ein imaginärer Löwe auf.
Manchmal genügt ein Trick aus dem Judokurs oder nur ein Blick, und der Löwe muss weichen. Aufgestaute Wut, Frustrationen und Ängste werden auf diese Weise bewältigt. Benni fühlt sich nachher erleichtert, vielleicht wird er morgen sogar gegen Krokodile kämpfen. Die Illustrationen sind dynamisch und witzig zugleich, an den Löwen kann man jeweils ein Merkmal von Bennis Antagonisten erkennen. Ein phantasievolles Buch zum Abreagieren von Frustrationen. Sehr empfehlenswert ab 4 Jahren.
Waltraut Hartmann
Ill: Silke Brix-Henker
Verlag: Annette Betz
ISBN: 3-219-10828-8
Inhaltsangabe
Heut bin ich stark, sagt Max, als er aus dem Bett springt. Darum zieht er auch seinen Pullover mit dem Drachen an.
Richtig gut drauf ist Max heute. Als dann aber Lisa vor ihm steht, kriegt er doch weiche Knie. Und noch dazu findet Lisa, dass Starksein einfach mehr ist als bloß Muskeln zeigen…
Rezensionen
Max springt aus dem Bett, stellt sich vor die Urwald-Tapete und sagt: “Heut bin ich stark!”
Das beeindruckt all die Tiere auf der Tapete, sie verschwinden im Gebüsch. In der Küche wartet schon der Vater. “Heut bin ich stark!”, sagt Max mit gefährlichem Unterton in der Stimme. “Das ist alles, was ich habe. Mehr ist nicht da. Ehrenwort!” So sein Vater und hält ihm Butterbrot und Kakao hin. Der Feuer speiende Drache auf Max” Pullover, die Bäume auf dem Hof, der Tiger, der dort herumschleicht, – alle kriegen es mit der Angst zu tun und geben sich geschlagen, wenn Max so überzeugend verkündet, dass er heute stark sei. Sogar der alte Herr Denk, der zwei schwere Taschen über den Hof trägt, ist so beeindruckt, dass er Max eine Tafel Schokolade schenkt, weil Starksein doch furchtbar anstrengend sein muss.
Bloß Lisa will Max nicht so ganz glauben und lässt ihn den Beweis antreten. Er nimmt die Herausforderung an und trägt Lisas Fahrrad in den dritten Stock. Da merkt auch Max, dass Starksein ganz schön anstrengend sein kann. Für Lisa jedoch sind es die drei Sommersprossen auf der Nase von Max, die wirklich stark sind…
Eine äußerst liebenswerte Geschichte erzählt dieses wunderbare Bilderbuch von Heinz Janisch. Zum einen nimmt Max mit seinem Selbstbewusstsein gefangen, andererseits beendet Lisa auf sehr wohltuend geradlinige Weise Max” Imponiergehabe und macht damit Kontakt und Zuneigung möglich. Max ist stark und Lisa traut sich was. Diese Kombination hat große Qualität!
Qualitätsvoll sind auch die Illustrationen von Silke Brix-Henker: detailreich, perspektivisch reizvoll, die Figuren in Mimik und Gestik griffig dargestellt (wunderbar die Küchenszene mit dem Vater oder das Knistern in den Bildern von Max und Lisa im Stiegenhaus!).
Das Buch eignet sich hervorragend, um Rollenklischees zu thematisieren, und regt an, sich neben dem Starksein auch was zu trauen! Sehr zu empfehlen für Kinder ab 4 Jahren.
Martha Kniewasser-Alber
Ill: Gisela Dürr
Verlag: Annette Betz
ISBN: 978-3219110289
Tim ist noch gar nicht müde! Er muss unbedingt noch den Elefantentanz tanzen, Vogel-auf-einem-Bein spielen und über den geheimnisvollen Fluss springen. – Mit erprobten Ritualen, die das Zu-Bett-Gehen erleichtern.
Ill: Birgit Antoni
Verlag: Annette Betz
ISBN: 3-219-11120-3
Inhaltsangabe
Dies ist die Geschichte von den berühmten Leibwächtern des Königs mit Namen Athos, Porthos, Aramis und d`Artagnan.
Lange Jahre hatten sie dem König gedient,
nun aber steht ihr Abschied bevor…
Eines Tages im Frühjahr erlebten sie ihr letztes gemeinsames Abenteuer.
Einmal noch sollten sie für den Köng ihr Leben riskieren.
Einmal noch sollte Ihr Ruf erschallen:
„Einer für alle! Alle für einen!“
Ill: Sabine Wiemers
Verlag: Annette Betz
ISBN: 3-219-11122-X
Inhaltsangabe
Als sich Alfred am Montag auf den Weg in die Schule macht, gibt es viel zu sehen:
Die Bäume stehen verkehrt, mit den Wurzeln nach oben, ein weißer Dampfer fährt vorbei und ein winziges Raumschiff landet vor Alfred auf dem Gehsteig. Aber seltsam – seine Mutter scheint von all dem nichts zu bemerken…
Ill: Gabriele Kernke
Verlag: Annette Betz
Inhaltsangabe
Georg liebt Tiere.
Deshalb hat er auch Kühe und Pferde, Schweine und Affen, ein Nashorn und vier Krokodile in seinem Zimmer. Das darf er nur, weil niemand außer Georg diese Tiere sehen kann.
Allerdings: Ein Krokodil ist zuviel, denn es frißt dauernd Georgs Hausschuhe !
Bis es Georg zuviel wird…
Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Ehrenliste)
Rezensionen
Georg liebt Tiere. Wahrscheinlich ist er auch deshalb stolzer Besitzer einer Eule, eines weißen Schwans, von zwei Kühen, vier Pferden, fünf Schweinen, sieben Affen, einem Nashorn und vier Krokodilen. Nicht schlecht für einen Jungen, der ein Kinderzimmer durchschnittlicher Raumgröße besitzt. Georg selbst hätte mit seinen “Zimmerhaustieren” keine Schwierigkeiten. Wäre da nicht ein Krokodil, das ausgerechnet seine Hausschuhe täglich frisst. Seinen Eltern das Problem zu erklären scheitert daran, dass diese die Tiere nicht einmal wahrnehmen können. Georg entwickelt eine nicht gerade alltägliche Lösungsstrategie: Er bietet seinen Freunden an, sich in ein x-beliebiges Bilderbuch zurückzuziehen.
Man kann von Glück reden, dass Georg noch zu jenen Kindern zählt, die anstelle einer Fülle von Videokassetten eine Fülle von Bilderbüchern besitzen. Denn ansonsten hätte er wohl immer noch Probleme, seine Hausschuhe zu finden.
Text und Illustrationen stehen in stetem Wechsel. Die Bilder regen zum Verweilen, Suchen und Finden an. Nahezu jede Textpassage ist im Bild wiederzuentdecken. Diese absolut gut gelungene Kooperation hält die kindliche Aufmerksamkeit aufrecht, da mit dem Vorgelesenen sofort etwas entdeckt werden kann. Meistens sprengen die Illustrationen den vorgegebenen Bildrahmen und vereinnahmen so den Text – eine gelungene Einheit entsteht. Das Buchthema ist optimal aufgearbeitet.
Die Lösung des vifen Georg, seine Tierfreunde zurück in die Literatur zu schicken, zeigt, wie wertvoll es sein kann, viele Bücher zu besitzen. Denn in vielen Büchern hat auch viel Eigenphantasie Platz, und das nicht nur bei Kindern. Ein Bilderbuch, sehr zu empfehlen, weil es sich endlich einmal auf pfiffige Weise für Kinderliteratur einsetzt.
Susanne Schiefermair
Die originell erdachte und aufgelöste Geschichte um einen phantasiebegabten Jungen ist witzig gestaltet und lebt von der sprachlich sehr sauber herausgearbeiteten Gegenüberstellung der realen Erwachsenenwelt und der phanatasievollen Vorstellungswelt eines Kindes. Mit starken Strichen, kräftigen Farben und gekonntem Wechsel der Perspektiven setzt die Illustratorin die ideenreiche Geschichte um. Die Ausstattung des Buches, die ebenso dynamische wie variantenreiche Gestaltung von Einband, Vorsatzblatt und erster Innenseite vermittelt schon vorneweg Frische und Einfallsreichtum.
KKJL
Ö1 Gedanken „Bücher sind ein Geschenk“
Hans Christian Andersen Award 2024
Christine-Nöstlinger-Preis 2024
Ich war ein unruhiger Kopf
Bleib noch eine Weile